Derbytime

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Wenn es um Fußball geht, steht wohl nichts über der Bedeutung eines Derbys. In den be-troffenen... mehr
Produktinformationen "Derbytime"
Wenn es um Fußball geht, steht wohl nichts über der Bedeutung eines Derbys. In den be-troffenen Städten herrscht vor diesen hitzigen Duellen ein regelrechter Ausnahmezustand, kein Sieg ist wichtiger und schöner als jener gegen den Erzrivalen. Der Ursprung der Rivalitäten liegt meist weit in der Vergangenheit und ist auf die unterschiedlichsten Ursachen zurückzuführen. Ein Derby ist mehr als nur ein Fußballspiel, es ist ein Duell zweier Gegensätze. Egal ob Arm gegen Reich, Protestanten gegen Katholiken oder gar Asien gegen Europa, Derbys garantierten immer Spannung, Kampf und Leidenschaft. Ein Sieg gegen den Rivalen kann eine verkorkste Saison retten, eine Niederlage dem Trainer den Job kosten. Der Spielverlauf eines Derbys ist oft fern von jeglicher Rationalität, Prognosen sind meist sinnlos. Der frühere schottische Nationalspieler John Collins, der in seiner Karriere reichlich Derbyerfahrung sammelte (unter anderem für Everton, Celtic Glasgow und Hibernian Edinburgh), beschrieb diese Duelle folgendermaßen: "Ein Derby ist etwas Einzigartiges und in seinem Verlauf völlig unvorhersehbar. Du kannst einen fürchterlichen Negativlauf haben und all deine Schlüsselspieler sind außer Form. Dann aber schießt du ein frühes Tor, die Zuseher gehen aus sich heraus und plötzlich spürst du dieses warme Gefühl der Zuversicht durch deine Adern strömen."In diesen Duellen werden Helden geboren und Titel gewonnen, sie gehen in die Geschichte ein. Die Stimmung in den Stadien ist schlicht und ergreifend atemberaubend, das mediale Interesse riesig. Auf Derbys blickt nicht nur die jeweilige Stadt, Region oder das Land, son-dern oft gar die ganze Welt. Sie machen den Fußball aus und sind das Highlight jeder Saison. Doch so faszinierend Derbys auch sind, so gefährlich sind sie auch. Ausschreitungen, Platz-stürme und Morde sind keine Seltenheit und gehen mit Derbys einher. Sie sind die Schatten-seite dieser Begegnungen und beweisen, dass in jenen, der Fußball oft nur zur Nebensache verkommt. Derbys polarisieren und sorgen für reichlich Diskussionsstoff, doch ohne sie wür-de im Fußball garantiert etwas fehlen. Der Ursprung des DerbysDie Entstehung des Begriffes "Derby" lässt sich bis ins England des Mittelalters zurückverfol-gen und hat ursprünglich nichts mit dem Fußball selbst zu tun. In dem Ort Ashbourne, der in der Grafschaft Derbyshire lag, wurde damals das Spiel Shrovetide Football ausgetragen, wel-ches der Sportart Rugby ziemlich ähnlich war. Es begann am Faschingsdienstag und dauerte zwei Tage an. Ziel des Spiels war es, den Ball im Tor des Gegners, bei dem es sich um einen Mühlstein handelte, unterzubringen. Die beiden Mühlsteine lagen in etwa fünf Kilometer voneinander entfernt und waren durch den kleinen Fluss Henmore getrennt. Die Stadt ober-halb dieses Flüsschens spielte gegen die unterhalb gelegene, oft nahmen mehrere hunderte Teilnehmer an dieser Tradition teil, die auch heute noch existiert und jährlich stattfindet.Das älteste Derby im Fußball fand ebenfalls im Mutterland des Fußballs statt und ereignete sich 1866 zwischen den beiden Traditionsvereinen Notts County und Nottingham Forrest. In der Gegenwart hat dieses Derby keine allzu große Bedeutung mehr, zu selten spielten beide Klubs in der gleichen Liga. Während Nottingham Forrest in der zweitklassigen Championship agiert, findet man Notts County lediglich in der fünftklassigen Conference National wieder.Auch aufgrund solcher sportlichen Unterschiede, hat sich der Begriff Derby über die Jahre hinweg weiterentwickelt, es muss nicht mehr zwingend diese geografische Nähe vorhanden sein, um von einem Derby zu sprechen. Viele Derbys definieren sich schon alleinig über eine sportliche Rivalität oder eine Konkurrenzsituation. Beispielsweise auch das wohl Bekannteste zwischen dem FC Barcelona und Real Madrid, auf welches ich im Verlauf des Buches noch genauer eingehen werde. Beide hätten ebenso Spiele gegen Lokalrivalen, sportlich verfügen diese jedoch nicht über die Attraktivität des berühmten "El Clasico". Doch egal worin solche Derbys begründet sind, sie sind stets außergewöhnliche Begegnungen, in welchen vieles auf dem Spiel steht.Druck, Kampf und LeidenschaftDer Druck vor solchen Spielen ist für beide Mannschaften immens, egal ob für den klaren Favoriten oder den kleinen Underdog. Die Tabellensituationen sind belanglos, beide Teams wollen beweisen, dass die Stadt ihnen gehört. Diesen Druck bekommen alle im Verein zu spüren, vom Platzwart angefangen über den Vorstand hinweg bis hin zu den Spielern selbst. Die Medien sowie die sozialen Netzwerke verstärken all dies, sie brausen die Stimmung noch weiter auf.Dieser Druck kann für Spieler ein Segen, jedoch auch ein Fluch sein. Manche Spieler lieben ihn, manche zerbrechen daran. Führungsspieler und Routiniers sind in diesen Spielen unab-dingbar, vor allem junge Akteure haben oft mit der aufgeheizten Stimmung und dem hohen Erwartungsdruck zu kämpfen. Zu viel steht auf dem Spiel, zu hoch sind die Forderungen von Verantwortlichen und Fans. Dies führt oft zu gelähmten Beinen der Spieler, ihre Leistung liegt weit unter dem sonstigen Durchschnitt. Spieler, die unter diesem Druck erst so richtig aufblühen, sind hingegen ein Phänomen. Denn es ist egal ob sich diese momentan in bestechender Form oder in einer wochenlang andau-ernden Formkrise befinden. Sie leben für diese Spiele, lieben es zum Derbyhelden zu avan-cieren und anschließend von zig Tausenden Fans im Stadion gefeiert zu werden. Sie berich-ten anschließend in Interviews von der atemberaubenden Gänsehautatmosphäre und be-danken sich bei den Fans für die tatkräftige Unterstützung, die sie zu diesen Höchstleistun-gen anspornten. Es kann also auch durchaus positiv sein, wenn sich diese Spannung auf die Spieler überträgt, deren Leistungsfähigkeit dadurch steigt. Es ist eben ein Fakt, dass solche Duelle im Kopf ent-schieden werden, es geht darum mit dem herrschenden Druck richtig umzugehen. Denn die aufgeladene Stimmung führt auch des Öfteren dazu, dass Spieler übermotiviert agieren, Zweikämpfe wesentlich härter führen als unter normalen Verhältnissen. Verletzungen, Ru-delbildungen und viele Karten sind oft die Folge. Um solche Eskapaden zu vermeiden, versuchen die Verantwortlichkeiten beider Vereine oft schon im Vorhinein die Gemüter zu beruhigen, die Wichtigkeit des Spiels wird oft herunter-gespielt. Es wird daran erinnert, dass "ein Sieg über den Rivalen ja auch nur drei Punkte bringt", oder dies "nur ein Spiel wie jedes andere ist", mit dem Ziel, nicht nur die eigenen Spieler, sondern auch die Fans zu beschwichtigen. Die Anhänger der Vereine sorgen nämlich zwar zum einen dafür, dass Derbys ein Spiel der Sonderklasse sind, in vielen Fällen schaden sie jedoch auch dem Geschehen und dem generellen Ruf von ihnen. Das Problem liegt oft darin, dass ein Teil der Fans Rivalität mit Gewalt assoziiert, wodurch es nicht bei Schmähge-sängen oder Sticheleien bleibt, sondern in verheerenden Straßenschlachten oder Platzstür-men endet. Nicht umsonst ist bei solchen Risikopartien das Polizeiaufgebot doppelt so hoch wie sonst, Ausschreitungen und Gewaltakte sollen um jeden Preis vermieden werden.Dennoch darf man nicht vergessen, dass Derbys ohne Fans nichts mehr als gewöhnliche Spiele wären, sie gehören zur Fußballkultur schlicht und ergreifend dazu. Fans leben für die-se Spiele ebenso wie die Spieler, wenn nicht sogar ein bisschen mehr. Sie sind schon Wochen davor in Ekstase und schmieden Pläne, wie sie das anstehende Duell zu einem unvergessli-chen Ereignis machen könnten. Dies gelingt ihnen immer wieder mit ihren mitreißenden Fangesängen, ihren aufwendigen und bewundernswerten Choreographien, sowie ihrer puren Leidenschaft. Die Fans beider Teams versuchen sich stets gegenseitig zu übertreffen, es ist nicht nur ein Duell der beiden Mannschaften auf dem Rasen, sondern auch eines der beiden Fanlager. Doch diese Kämpfe können auch ohne Gewalt ausgetragen werden, frei nach dem Motto: Rivalität ja, Gewalt nein danke!In den folgenden zehn Kapiteln stelle ich Ihnen die, meiner Meinung nach, größten und inte-ressantesten Rivalitäten in der Fußballwelt genauer vor. Ich will Ihnen die Faszination dieser Derbys näherbringen, Ihnen klarmachen, wieso so viele Fans wochenlang auf diese Duelle hin fiebern. Die Anzahl an den weltweit stattfindenden Derbys ist riesig, jedoch unterschei-den sie sich alle voneinander, jede Rivalität hat seine eigene Entstehungsgeschichte. Tau-chen Sie ein in eine Welt getrieben von Politik, Religion und Krieg, lernen Sie völlig neue Seiten des Fußballs kennen und verstehen Sie, warum Fußball weit mehr als nur ein Spiel ist.
HerstellerEgoth Verlag GmbH
MediumGebunden
TitelzusatzDie größten Rivalitäten im Fußball. Von El Clásico bis zum deutschen Revierderby: Fußballspiele, die wichtiger als Leben und Tod sind. Fußballgeschichte(n) und Fankultur.
InhaltKAPITEL 1: DERBY DELLA CAPITALE – DER KAMPF UM ROMKAPITEL 2: DAS REVIERDERBY – DIE MUTTER ALLER DERBYSKAPITEL 3: THE OLD FIRM – KATHOLIKEN GEGEN PROTESTANTENKAPITEL 4: EL SUPERCLASICO – MORD, GEWALT UND SPEKTAKELKAPITEL 5: MERSEYSIDE DERBY – DAS DERBY DE
TitelDerbytime
Erscheinungsdatum30.09.2021
SpracheDeutsch
Seiten256
AutorManuel Tonezzer
Laenge210 mm
Hoehe27 mm
Breite140 mm
EAN9783903376069
Groesse2.5 x 21.4 x 14.8
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